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Farbmanagement

Farbmanagement

Digitale Bilder farbecht weiterverarbeiten

Nicht bearbeiteter Scan eines Diapositivs mit markant rötlichem Farbstich. Eine Nachbearbeitung des Digitalisats ist bei der Masterdatei zu vermeiden. Almhütte vor dem Rosengarten, 1960 Fotograf: Franz Mayr, LAV039-01229, Bestand Franz Mayr, Amt für Film und Medien, Bozen, https://www.lichtbild-argentovivo.eu/de/bilddatenbank/bildsuche.html?detail=60074668, CC BY 4.0
Mit Bildbearbeitungsprogramm angepasster Scan eines Diapositivs: Der rote Farbstich wurde entfernt. Eine Nachbearbeitung von Bilddateien sollte nur unter Verwendung von Kopien der Originaldatei erfolgen. Almhütte vor dem Rosengarten, 1960, bearbeitet durch Arpad Langer, Amt für Film und Medien, Bozen Fotograf: Franz Mayr, LAV039-01229, Bestand Franz Mayr, Amt für Film und Medien, Bozen, https://www.lichtbild-argentovivo.eu/de/bilddatenbank/bildsuche.html?detail=60074668, CC BY 4.0

 
Farben

Wie erreiche ich eine möglichst originalgetreue Wiedergabe von digitalisierten Fotografien beim Druck auf Papier?

Der Fotokaufmann Christian Meingast erklärt, dass die Wiedergabe auf Papier durch Vermessungen, welche die Hardware betreffen und durch Softwarelösungen gewährleistet wird.
0:39 min.
Um Probleme mit den Farben zu vermeiden, sind folgende Dinge zu beachten:
Für die Anzeige sind Anwendungen zu benutzen, die das Farbmanagement grundsätzlich unterstützen, zum Beispiel Adobe Photoshop (www.adobe.com) oder Adobe Lightroom (www.adobe.com).
Für die korrekte Darstellung ist ein Monitor zu verwenden, zum Beispiel Eizo ColorEdge (www.eizo.at), der speziell für das Farbmanagement hergestellt wurde; dort sollte die Farbtemperatur auf 5.000 Kelvin eingestellt sein.
Es ist mit den korrekten Farben zu drucken, zum Beispiel mit Geräten von Epson oder Canon.
Prüfen Sie das Bild unter geeignetem Licht (Leuchtkasten, etwa JUST Normlicht).

 
Was bedeutet Farbmanagement?

Farbprofile
Das Farbmanagement stellt beim Umgang mit Farben eine einheitliche Umgebung bereit, in der bei jedem einzelnen Produktionsschritt (Monitor, Multifunktionsfarbgerät, Tintenstrahldrucker, Digitalkamera, Offsetdruck und DDCP – Direct Digital Color Proofing) eine gemeinsame Farbreferenz (Farbprofil) verwendet wird.

Ziel ist es, während der gesamten Produktion mit einem vereinheitlichten Bild zu arbeiten, indem die Farben auf den unterschiedlichen Geräten mithilfe des jeweiligen Geräteprofils angepasst werden.

Farbräume
Monitore und Drucker haben spezifische Farbeigenarten. Es ist unmöglich, eine perfekte Übereinstimmung dieser Eigenarten zu erreichen.
Man kann jedoch die Farbdaten der einzelnen Geräte über einen gemeinsamen Farbraum (ein von allen Geräten unabhängiger Farbraum wie CIE XYz, CIE L*a*b) so konvertieren, dass die verschiedenen Farben weniger voneinander abweichen.
Dies ist das Grundprinzip des Farbmanagements. Aus diesem Grund fungiert der Lab-Farbraum als Verbindungsfarbraum, um Farbkonvertierungen zwischen verschiedenen Farbräumen durchzuführen, wie zum Beispiel von RGB zu CMYK.
Die Farbräume des Digitalkamera-Standards Adobe RGB und des Druckfarbenstandards ISO Coated v2 weisen reproduzierbare Unterschiede auf. Diese beiden Farbräume können zwar nicht in Übereinstimmung gebracht werden, mit dem Farbmanagement lässt sich jedoch eine Annäherung erreichen. Wenn die im Endprodukt gedruckten Farben schon während des Fotografierens, des Designs und der Druckformenherstellung berücksichtigt und als gemeinsamer Standard definiert werden, können die Daten in allen Produktionsschritten reibungslos verarbeitet werden.
Adobe RGB umfasst einen größeren Farbraum als sRGB und ist daher, wenn möglich, immer zu verwenden.

 
Farbmodelle

Additives Farbsystem RGB (Rot, Grün, Blau)
Subtraktives Farbsystem CMYK (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz)

 
IT8-Target

Ein IT8-Target: Farbmuster für die Kalibrierung von Scannern, Kameras und das Erstellen von Farbprofilen Fotograf: Hugo Rodriguez, via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:IT8_color_target_by_EGM_Laboratories, CC BY-SA 3.0
ANSI-Standards zur Farbkodierung
IT8 bezeichnet eine Zusammenfassung mehrerer ANSI-Standards zur Farbkontrolle. Nach diesen Standards werden heute Scanner, Digitalkameras, Monitore und Drucker kalibriert, um Farbverbindlichkeit gewährleisten zu können.
 
LaserSoft Imaging
LaserSoft Imaging hat eine eigene IT8-Target-Produktion, die mit höchster Präzision fertigt. Target ist eine Datei oder ein Ausdruck mit Referenz-Farbwerten. Auf der ganzen Welt nutzen große Unternehmen LaserSoft Imaging-Targets, da sie von deren Qualität überzeugt sind.

Mit den Reflektiv-Targets erstellen Sie Farbprofile für das Scannen von Aufsichtsvorlagen (10 × 15 cm und 13 × 18 cm) wie zum Beispiel Fotoabzügen. Mit den Durchlicht-Targets (35 mm, 6 × 7 cm und 4 × 5 Inch) erstellen Sie Farbprofile für das Scannen von Filmvorlagen wie beispielsweise Dias.

 
Ein Beispiel: Farbmanagement in Adobe Photoshop CC

Farbeinstellungen vornehmen
Einbetten eines Profils im Dialogfenster „Speichern unter“ im Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop Screenshot: Christian Meingast, CC BY 4.0
Aus Unkenntnis kümmern sich leider sehr viele Anwender nicht um korrekte Einstellungen.
  • Profile sind einzustellen.
  • Farbmanagement-Richtlinien sind einzustellen.
  • Es ist in Photoshop grundsätzlich nicht möglich, ohne Colormanagement zu arbeiten.
  • Grundsätzlich müssen Profile eingebettet werden.
  • Das Einbetten von Profilen könnte man als einen „Klebezettel“ an der Datei bezeichnen. Es ist praktisch eine „Anleitung“ zur farbkorrekten Verarbeitung.
Profil zuweisen
Zuweisen eines Profils im Dialogfenster „Profil zuweisen“ im Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop Screenshot: Christian Meingast, CC BY 4.0
  • Das ursprüngliche Bild bleibt unverändert.
  • Die beigefügte Quellfarbraum-Übersetzung (Quellprofil) wird in Verbindung mit einem Zielprofil zum bestmöglichen Ausgabeergebnis führen.
  • Falls bei der Weitergabe die Profilinformation verworfen wird, ist keine korrekte „Übersetzung“ mehr möglich!
Profil umwandeln
  • Es erfolgt die Umrechnung von einem Quellfarbraum (etwa RGB) in einen Zielfarbraum (etwa CMYK).
  • Die Pixel des ursprünglichen Bildes werden farblich optimiert an den entsprechenden Zielfarbraum angepasst.
  • Das Ergebnis ist ein neuer (weil veränderter) Quellfarbraum.
  • Dieser Vorgang kann nicht mehr verlustfrei rückgängig gemacht werden.
  • Durch das Konvertieren erhält man Datensätze, die exakt dem gewünschten Zielfarbraum entsprechen.
 
Die Texte des E-Learning-Kurses basieren auf den Beiträgen der Autoren und Autorinnen in den jeweiligen Handreichungen (erschienen auf https://www.lichtbild-argentovivo.eu, erschienen unter der Lizenz CC BY 4.0). Die Texte der Handreichungen wurden vom Team Lichtbild für die jeweiligen E-Learning-Kapitel adaptiert.