Breadcrumb Navigation
Freie Lizenzmodelle
Creative Commons (CC)
Freie Lizenzmodelle und ihre Anwendung
Das Urheberrechtsgesetz sieht einige Fälle von freier Nutzung vor. Es kann aber auch sein, dass der Urheber selbst will, dass sein Werk frei von einigen oder allen urheberrechtlichen Einschränkungen in Umlauf gebracht wird. In diesem Fall kann er spezielle Lizenzen anbringen, die sich auf Modelle wie Open Content und Copyleft stützen. Die bekannteste Form sind die Creative-Commons-Lizenzen.
Im Folgenden stellen wir die Grundprinzipien dieser Lizenzen vor und erklären, wie sie funktionieren.
Ursprung der Creative Commons
GNU General Public License (kurz GPL)
Die Idee, ein Werkzeug wie die Nutzungslizenz dafür zu verwenden, ein schöpferisches Werk aus den engen Maschen des Urheberrechts zu befreien, entsteht in den 1980er-Jahren im Rahmen des Projekts GNU von Richard Stallman, einem Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston. Zu dieser Zeit trat in den USA ein Gesetz in Kraft, das auch Computerprogramme unter den Schutz des Urheberrechts stellte und somit den Weg für proprietäre Software und geschlossene Quellcodes ebnete. Die Hacker um Stallman wollten dem entgegenwirken, sodass es trotzdem frei verfügbare und veränderbare Computerprogramme mit einem offenen Quellcode geben konnte. Daher der Begriff Open Source. So entstand die Idee, den Text für die GNU General Public License (kurz GPL) zu formulieren. Diese Lizenz ist der Ursprung aller freien Lizenzen und wird bis heute am häufigsten für freie Software verwendet.
2002 - erste Version der Creative Commons
Erst um die Jahrtausendwende, als die Nutzung des Internets zum Massenphänomen wurde, kam jemand auf die Idee, eine Gruppe von Lizenzen auszuarbeiten, die für alle schöpferischen Werke (mit Ausnahme der Computerprogramme) funktionieren sollte. Diese Lizenzen sollten besonders intuitiv und auch für Laien leicht zu verwenden sein. 2002 entstand die erste Version der Creative Commons, heute gibt es bereits die vierte. Die Creative Commons sind jene freien Lizenzen, die von der kreativen digitalen Gemeinschaft am meisten verwendet werden. Obwohl es auch noch andere freie Lizenzen gibt, setzten sich die Creative Commons als das Modell durch, das am bekanntesten und am meisten verbreitet ist. Viele Projekte für die Förderung einer offenen Kultur nutzen genau diese Lizenzen.
Erst um die Jahrtausendwende, als die Nutzung des Internets zum Massenphänomen wurde, kam jemand auf die Idee, eine Gruppe von Lizenzen auszuarbeiten, die für alle schöpferischen Werke (mit Ausnahme der Computerprogramme) funktionieren sollte. Diese Lizenzen sollten besonders intuitiv und auch für Laien leicht zu verwenden sein. 2002 entstand die erste Version der Creative Commons, heute gibt es bereits die vierte. Die Creative Commons sind jene freien Lizenzen, die von der kreativen digitalen Gemeinschaft am meisten verwendet werden. Obwohl es auch noch andere freie Lizenzen gibt, setzten sich die Creative Commons als das Modell durch, das am bekanntesten und am meisten verbreitet ist. Viele Projekte für die Förderung einer offenen Kultur nutzen genau diese Lizenzen.
Welcher Gedanke steckt hinter den Creative-Commons-Lizenzen?
Rechtsanwalt Simone Aliprandi (Pavia) erklärt den Werdegang des Modells der freien Lizenzmodelle.
1:07 min.
1:07 min.
Der Begriff „Lizenz“ und der Mechanismus des „Licensing“
Unter Lizenz versteht man in der Rechtswissenschaft im Allgemeinen eine Genehmigung, die Erteilung einer Erlaubnis.
Lizenz kommt vom lateinischen licere, das „erlauben“ oder „genehmigen“ bedeutet. Beim geistigen Eigentum ist eine Lizenz demnach jener Rechtsakt, mit dem der Inhaber der ausschließlichen Rechte eines Werks (Lizenzgeber) einem anderen Subjekt (Lizenznehmer) die Genehmigung erteilt, dieses Werk zu nutzen. Er legt dabei eine Reihe von Beschränkungen und Bedingungen fest. Bei Nichteinhaltung dieser Nutzungsbestimmungen wird das Rechtsgeschäft verletzt und die Genehmigung verfällt.
Open Licensing
Beim Modell des Open Licensing ist lediglich der Lizenzgeber eindeutig definiert, während der Lizenznehmer nicht definiert ist. Der Lizenzgeber ist normalerweise jener, der die Rechte am Werk besitzt. In der Regel handelt es sich um den Urheber selbst oder um einen anderen Rechteinhaber (Verlag, Plattenlabel etc.). Der Lizenzgeber versieht das Werk mit einer Nutzungslizenz, wenn er es verbreitet. Er weist damit ganz klar darauf hin, dass jeder, der das Werk nutzen will, sich lediglich an die Lizenzbedingungen halten muss sowie natürlich an alle anderen Grundlagen des Urheberrechts. Durch die Nutzung des Werkes wird das undefinierte Subjekt Teil des Vertragsgeschäfts und somit der Lizenznehmer. Nun ist auch klar, wieso wir den Lizenznehmer nicht definiert genannt haben. Kurz zusammengefasst können wir also festhalten, dass die Lizenz eine Genehmigung zur Nutzung eines Werkes ist, die an Bedingungen geknüpft ist und a priori ausgestellt wird.
Beim Modell des Open Licensing ist lediglich der Lizenzgeber eindeutig definiert, während der Lizenznehmer nicht definiert ist. Der Lizenzgeber ist normalerweise jener, der die Rechte am Werk besitzt. In der Regel handelt es sich um den Urheber selbst oder um einen anderen Rechteinhaber (Verlag, Plattenlabel etc.). Der Lizenzgeber versieht das Werk mit einer Nutzungslizenz, wenn er es verbreitet. Er weist damit ganz klar darauf hin, dass jeder, der das Werk nutzen will, sich lediglich an die Lizenzbedingungen halten muss sowie natürlich an alle anderen Grundlagen des Urheberrechts. Durch die Nutzung des Werkes wird das undefinierte Subjekt Teil des Vertragsgeschäfts und somit der Lizenznehmer. Nun ist auch klar, wieso wir den Lizenznehmer nicht definiert genannt haben. Kurz zusammengefasst können wir also festhalten, dass die Lizenz eine Genehmigung zur Nutzung eines Werkes ist, die an Bedingungen geknüpft ist und a priori ausgestellt wird.
Das Kapitel „Creative Commons" ist eine Bearbeitung des Kapitels 5 „Il diritto d’autore e le licenze open nell’attività didattica“ aus dem Buch von Simone Aliprandi, „Didatticaduepuntozero. Scenari di didattica digitale condivisa“ (Ledizioni, 2017). Das originale Werk steht unter der Webadresse aliprandi.org/books/didattica duepuntozero mit der Lizenz Creative Commons Attribution 4.0 (CC BY 4.0) zur Verfügung.